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ÜBER ENGEL

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Was sind eigentlich Engel? Das ist nicht leicht zu beantworten. Viele Menschen glauben an Engel, obwohl sie nicht einmal einer Religion angehören. Fakt ist, der Glaube an Engel ist alt. Sehr alt. Die ersten Bilder von Engeln gab es bereits vor über 2.500 Jahren und sie sind somit älter als die meisten der modernen großen Religionen.

Das Wort Engel entstammt dem Griechischen:

άνγελος, ángelos - Bote, Botschafter

auf Lateinisch: Angelus;

auf Hebräisch: mal'ach

Engel werden Beschrieben als Wesen aus der Vorstellung, die in vielen Religionen die Vermittler zwischen einer Gottheit und dem Menschen darstellen oder Gottheiten zur Seite stehen.

Angelolatrie (Engelverehrung) ist sowohl in der katholischen, als auch in der protestantischen Kirche üblich, wird jedoch von den Protestanten und vom Judentum abgelehnt. Trotzdem begründetete Letzteres eine eigene "Lehre der Engel", die sogenannte "Angelologie". Hiernach sind Engel hierarschisch geordnet. In einer späteren theologischen Einteilung wurden sie in neun Ordnungen gegliedert:

Seraphim, Cherubim, Throne, Mächte, Herrschaften, Gewalten, Fürsten, Erzengel und Engel.

Die Volksfrömmigkeit kennt jedoch nur Engel, die normalerweise als Schutzengel fungieren und die Erzengel Raphael, Uriel, Michel und Gabriel (wobei diese laut Judentum nicht die Einzigen sind).

Die christliche Bibel berichtet vom Engel Satan, der sich gegen Gott auflehnte und dafür aus dem Himmel verbannt wurde. Die Engel, die an seiner Seite stritten oder keine Partei ergreifen wollten, sind nun Satans Gefolgsleute in Form von Dämonen und bösen Geistern.

Obwohl oft beschrieben als "geschlechtslos" tragen die Engel nach christlichem Verständnis männliche Vornamen. Eine Festlegung auf ein Geschlecht ist ansonsten nicht bekannt.

Die Definition Eintrag der Engel im Wörterbuch der Deutschen Spache lautet:

En|gel [m. 5] 1 [christl. Religion] (meist mit Flügeln gedachter) Schutzgeist des Menschen (Schutz~), Bote Gottes; sie erschien als rettender E.; dabei habe ich die E. singen hören [ugs.] dabei hatte ich fürchterliche Schmerzen 2 [übertr.] a reiner Mensch; du bist auch nicht gerade ein E. du hast auch deine Fehler b selbstloser, hilfsbereiter Mensch; du bist ein E.! [<ahd. engil, angil in ders. Bed., <lat. angelus ”Engel, Bote Gottes“, <griech. aggelos ”Bote“; zusätzlich zu 1: wahrscheinlich nach der Vorstellung, dass ein Todkranker auf seinem Schmerzenslager schon den Himmel offen sieht und die Engel musizieren hört)]

Einen Einblick in die Antroposophie der Engel findet sich in dem Buch "Mensch und Engel" von Hans-Werner Schroeder, S. 151 (Fischer-Taschenbuchausgabe):

Nach Rudolf Steiner gibt es bei christlichen Engeln eine Hierarchie mit neun unterschiedlichen Wertungen in der Anthroposophie, welche an die mittelalterliche Lehre anknüpft. Der Mensch soll einmal Rang zehn einnehmen. Es ergibt sich folgendes Schema:



Dreifaltigkeit Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist

1. dem Vater zugeordnet:

1.1. Seraphim

1.2. Cherubim

1.3. Throne

2. dem Sohne zugeordnet:

2.1. Kyriotetes (Weltenlenker)

2.2. Dynameis (Weltenkräfte)

2.3. Exusiai (Offenbarer) = hebräisch ELOHIM

3. dem Heiligen Geist zugeordnet:

3.1. Archai (Zeitgeister)

3.2. Archangeloi (Erzengel)

3.3. Angeloi (Engel, auch Schutzengel)

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Engekontakte (aus der Wikipedia)

Auch in der Gegenwart berichten Menschen von Engelsbegegnungen. Einige erzählen sogar von Dauerkontakten zu bestimmten "Geistwesen", die sie in allen Lebenslagen beschützen, begleiten und beraten. Von protestantischer Seite werden solche Berichte eher kritisch betrachtet - insbesondere dann, wenn in solchen Erfahrungsberichten Engel die Funktion einnehmen, die nach der Bibel alleine Gott zukommt. Andere kirchliche Stellungnahmen - vor allem solche aus dem evangelikalen Lager - weisen daraufhin, dass auch dämonische Mächte zuweilen als Engelwesen auftreten. Demgegenüber stehen im Allgemeinen römisch-katholische Christen und noch stärker die orthodoxen Christen solchen Berichten eher positiv gegenüber. So wird z.B. die Homepage des Vatikan www.vatican.va 'Gabriel' genannt, wie der Erzengel der Verkündigung. Die Firewall zum Schutz vor Computer-Viren heißt 'Michael', wie der Wächter-Engel. Und das Intranet, das nur für die Angestellten zugänglich ist, trägt den Namen 'Raphael', der stets im Geheimen arbeitet. "Wir brauchen den Extra-Schutz der Erzengel einfach" so Schwester Judith Zoebelein, Leiterin der Vatikan-Homepage.